Ne Geschichte, die ich für die Schule geschrieben hab xD
Angefangen, noch nich beendet. Ja, ich weiß, die Namen sind doof. Egal, die Geschichte heißt "Nekromant". Viel spaß^^


NEKROMANT

Ab jetzt nie mehr!“
Dieser Schrei durchschnitt die nächtliche Ruhe des Landes Talinem, ausgerufen in den Tiefen des Waldes Zhuare, von einer Gestalt in einer langen, schwarzen Kutte, einem jungen Dunkelelf. Mir. Ich hatte vergessen, wie oft ich es mir schon geschworen hatte. Doch ich tat es immer wieder. Ich kniete neben meinem Schwert am Boden. Meine einst Silberblaue Klinge war schon Rot vom Blut erschlagener Feinde. Doch auch trauern half nichts. Ich stand auf und sah mich um, zählte die Toten. Fünf... Sechs... Weiter kam ich nicht, da mich wieder ein Brechreiz packte, der mich schon eben zu Boden gerungen hatte. Ich presste meine Hand auf den Mund und versuchte nicht zu erbrechen. Erst vor wenigen Stunden hatte ich seit vielen Tagen die erste richtige Nahrung zu mir genommen und nun das. Um mich abzulenken schritt ich zu der Leiche des Soldaten rechts von mir, kniete mich neben sie und sprach eine alte Beschwörungsformel: „c h a e r a x i s o k e e m !“ Augenblicklich begann der Mann leicht zu schweben und der gesamte Körper wurde von einem schwarzen Schatten eingehüllt. Von diesem tropfte nach wenigen Augenblicken eine golden schimmernde Flüssigkeit herab. Dies war die Seele des Mannes.
Ich fing die goldene Flüssigkeit mit einer kleinen Schale auf und trank sie. Sofort sah ich alle Erinnerungen des Mannes, alles, was er je gesehen, gespürt und gedacht hatte. Auch den Schmerz.
Es machte mich jedes mal traurig, fast wahnsinnig, bei beinahe jeder Seele spüren zu müssen, wie diese Menschen mit Angst um ihre Familie oder Freunde gestorben waren. Doch ihre Seelen gaben mir Kraft. Viel Kraft. Zum einen die Lebenszeit, die der Träger der Seele noch gehabt hätte, wäre er nicht von mir ermordet worden. Zum anderen weiß ich nach jeder Seele ein Stück mehr über das Leben und die Welt.
Die Beschwörung wiederhole ich bei den anderen Leichen. Nun weiß ich, dass es genau zwanzig Krieger waren, sechzehn Männer und vier Frauen Einer der Soldaten, ich glaube der Anführer, hatte eine Art Siegelring dabei. Ich nahm den Ring mit, in der Hoffnung, ihn einem Angehörigen des Soldaten geben zu können, da kein Zweifel bestand, dass die Soldaten aus Tegai stammten. Zudem wusste ich leider auch, dass 4 der Krieger keine Familie mehr hatten und sie genau deswegen zur Armee des Königs gegangen waren. Um zu sterben.
Die Worte Chaerax Isokeem sind eine uralte Formel der Nekromanten1. Und ich bin ein solcher Nekromant, ein Totenbeschwörer.
Diese Soldaten griffen mich in dem Wissen an, dass ich ein Nekromant bin. Es ist auch schwer zu übersehen, wenn die Augen eines Dunkelelf aus nichts bestehen. Einem vollkommenem nichts. Und von diesem nichts verteilen sich feine weiße Adern über das gesamte Gesicht. Diese Entstellung besteht aber nur bei Nacht. Das wird aus einem Wesen, welches die Zeremonie durchführt. Durch sie kommt man in den Besitz der Kräfte der Dunkelheit. Und man sieht anders. Zwar sieht man noch wie ein normales Wesen, aber dazu auch die Kraft und Magie, die alles durchströmt. Wie sie pulsiert, alles durchdringt. Doch am Ende ist die Nekromantie eine verdorbene Kraft. Sie kann kein Leben schaffen, nur eine Imitation ohne Willen.
Weil die Nekromantie verdorben und unrein ist wurde sie vom König Merol Arthrim und seinem Magierrat verboten und jeder mit ihren Merkmalen wird sofort zum Tode verurteilt.
Aus diesem Grund musste ich wieder einmal kämpfen. Seit beinahe zehn Jahren, seit ich auf der Suche bin. Nach ihm. Der Person, der ich diese Gestalt verdanke. Meinem ehemaligen Meister Sertros.
Seit damals, als die Königliche Armee den Turm Sertros' angriff und komplett zerstörte. Nur wenige Tage vor dem Angriff hatten der Meister und ich einen Streit, nach dem ich wutentbrannt den Turm verließ und erst nach einer Woche zurück kam. Und ich fand nichts als Trümmer, Schutt und Asche. Nicht einmal die Leiche Sertros'. Und so begann ich meine Reise.

Ich befinde mich auf dem Weg in das kleine Dorf Tegai, welches am Ostrand des Waldes Zhuare liegt. Nur einige Stunden Fußmarsch entfernt, sodass ich es gegen Mittag erreichen sollte. Die Soldaten stammten von dort. Auf dem Weg dorthin wird mein Hunger wieder größer. Plötzlich raschelt es im Gebüsch neben mir. Ich schaue nach rechts und sehe, wie ein Bolzen einen Meter an mir vorbei fliegt.
„Heda, was sollte der Angriff?“, kommt aus meinem Mund geschallt. Ein junger Soldat tritt mit einer Armbrust hinter einem Baum hervor. „Sagt ihr mir erst mal, warum ihr mit blutbesudelter Kleidung aus einem Wald auftaucht, Dunmer2. In Tegai werden Fremde nicht gerne gesehen. Der Schuss eben war nur eine Warnung, aber ich kann auch treffen.Also verschwinde!“ Während des Sprechens hatte er die Armbrust wieder aufgezogen und einen neuen Bolzen eingelegt. Nun zielte er auf mich. „Wenn ihr nicht wollt, dass ich euch helfe, kann ich auch wieder gehen. Doch ich weiß von der Seuche, die im Dorfe Tegai herrscht. Zudem bin ich Alchemist und Magier“ Langsam ließ er die Armbrust sinken. „So wie ihr ausseht, wirkt ihr auf mich nicht wie ein Magier. Und wozu tragt ihr ein Schwert?“ „Magie anzuwenden kostet viel Kraft und Zeit, ein Schwertstreich ist jedoch leicht gemacht und hat ähnliche Wirkung“ Demonstrativ zog ich mein Schwert aus seiner Scheide und ließ es kreisen, steckte es aber wieder weg, als der Jüngling die Armbrust wieder hob. „Woher kommt ihr eigentlich?“, fragte er, mit dem Finger am Abzug. „Wie ihr seht aus dem Wald. Geboren wurde ich jedoch in Garblenn, in dem Dorf Nuæf “ „Ich kenne das Land, jedoch nicht das Dorf. Wo liegt es?“ „Mitten in den Schimmersümpfen. Aber bitte fragt nicht weiter, ich erinnere mich nicht gerne an die Zeit dort“ „Ich werde vorerst nicht weiter nachfragen. Doch ich möchte noch wissen, woher ihr von der Seuche wisst“ Die Frage ließ mich kurz stocken. Er durfte nicht wissen, dass ich es durch die Soldaten erfahren habe. „Auf dem Weg hierher habe ich an eine Nacht in einem Forsthaus geschlafen. Ich habe dem Mann dort erzählt, dass ich nach Tegai möchte. Er warnte mich, nicht dorthin zu gehen. Anscheinend hat er von jemandem aus dem Dorf von der Seuche erfahren“ „Das überrascht mich. Sie brach erst vor einigen Wochen aus. Wir hielten sie nicht für schlimm, bis einer der Erkrankten plötzlich zusammenbrach. Das war vor 2 Tagen. Gestern haben wir einen Trupp zum Nachbardorf geschickt, welcher einen Heiler herholen sollte. Doch er kam bis jetzt nicht zurück“
Als er das sagte wurde ich ein wenig blass, was er zum Glück nicht bemerkte. „Ich glaube, er wird auch nicht wiederkommen. Auf dem Weg hierher bin ich an einer Gruppe wilder Orks vorbeigekommen. Sie waren Blutverschmiert und haben laut gegröhlt. Wahrscheinlich haben sie den Trupp überfallen. Als die Orks Rast machten, habe ich einige von ihnen getötet. Deswegen auch das Blut. Später kam ich an dem Massaker vorbei. Es fand auf einer Lichtung, einige Stunden Fußmarsch von hier statt. Es waren um die zwanzig Menschen. Ich ahnte, dass die Soldaten aus Tegai stammten und nahm von demjenigen, der wie der Hauptmann aussah, einen Ring mit“ Ich gab ihm den Ring. Der Soldat sank auf die Knie. „Nein... Meinem Bruder gehörte dieser Ring! Und er war auch der Anführer des Trupps!“ Er brach in Tränen aus. Nach kurzer Zeit hatte er sich wieder gefangen. „Ich... Ich danke euch. Mein Bruder konnte zumindest gerächt werden. Wie lautet euer Name?“ „Ich heiße Crinvo Hieant. Wie lautet der eure?“
„Mein Name lautet Smungyh. Einen Nachnamen besitze ich nicht, da ich und mein Bruder als Waisen in diesem Dorf aufgenommen wurden. Und nun bitte ich euch: Helft den Menschen dort. Ohne die Soldaten ist das Dorf beinahe Ungeschützt. Wenn nun die restlichen Orks kommen, könnte es ein Massaker geben, bei so vielen Kranken!“ Ich dachte kurz nach. Da ich die Männer, die das Dorf beschützten, getötet hatte, fühlte ich mich irgendwie schuldig. „Nun gut, ich werde euch helfen. Sorgt bitte nur dafür, dass die anderen Bewohner des Dorfes mit nicht allzu feindselig gegenüberstehen. Weshalb steht ihr Fremden gegenüber eigentlich so misstrauisch?“ „Vor ungefähr sechs Wochen kam ein alter Mann hier vorbei. Er war nur eine Nacht hier, war jedoch zu jedem unfreundlich, hat sogar einige Leute verletzt und die Einrichtung des Wirtshauses teilweise völlig zerstört. Er sah alt und schwach aus, aber er hatte Kräfte die eines Trolls würdig wären“ „Dann verstehe ich euer Misstrauen. Aber könnten wir jetzt bitte zum Dorf? Ich würde mich gerne waschen und wieder saubere Kleidung tragen“ Smungyh nickte kurz und stand wieder auf. „Ich werde euch auf dem schnellsten Weg hinführen!“
Eine halbe Stunde später standen wir schon vor dem Holztor des Dorfes. Es war genau wie der Rest des Holzwalls schon einige Sommer alt und sah nicht so aus, als könnte es einem längeren Ansturm von Feinden standhalten. Der Wall bestand auch nur aus halb verrotteten, zugespitzten Baumstämmen die in die Erde gerammt worden waren. Zudem gab es einen kleinen Wassergraben vor dem Wall welcher in einen kleinen Fluss neben dem Dorf führte. Das Wasser im Graben sah nicht sehr sauber aus und roch auch nicht angenehm; wahrscheinlich benutzten die Leute den Graben als Abwasserkanal oder ähnliches. Am Tor stand eine Wache in einer schäbigen Rüstung der Armee: Der eigentlich stählern glänzende Brustpanzer war zerkratzt, verbeult und setzte Rost an, dem Helm erging es nicht besser, der Waffenrock war dreckig und kaputt und selbst die Waffe, eine zwei Meter lange Hellebarde, war schon einmal gebrochen und die Bruchstelle des Schafts nur mit einem schmalen Streifen Metall geflickt worden. Doch aus den Augen der Wache sprühte die Entschlossenheit, alles und jeden abzuwehren, der den Dorfbewohnern Schaden wollte.
Als er und sah wollte er nach der Waffe greifen, hielt jedoch inne, als er Smungyh erkannte. „He Smungyh, wen bringste uns denn da mit?“ Die Wache schaute mich genauer an. „Bei den Göttern. Was schleppste uns einen Fremdling an? Un dazu noch nen Dunmer!“ „Beruhig dich Kjapo. Er ist Heiler und Alchemist. Er wird uns gegen die Seuche helfen“ Der Mann namens Kjapo schaute mich noch genauer an, diesmal mit Misstrauen. „Haste schon das Blut an seiner Kutte gesehen? Er wirkt auf mich eher wie 'n Mörder!“ Smungyh nickte und schaute zu mir. „Auch ich konnte es erst nicht glauben, aber dieser Dunkelelf ist ein reisender Schwertmagier aus Garblenn“ Kjapo runzelte die Stirn. „Det mag vielleicht auf dich Eindruck schinden, aber mein Misstrauen wird nur noch verstärkt. Magier sind Machthungrig und zerstörerisch. Er wird bei der ersten Gelegenheit versuchen, uns unter seine Kontrolle zu bringen oder det Dorf zu vernichten!“ Diese Beleidigung schmerzte, aber ich konnte sie nicht auf mir sitzen lassen. „Ich verstehe, dass ihr misstrauisch seid, aber mir so etwas zu unterstellen ist einfach eine Schande. Es mag stimmen, dass ich Magier bin, aber ich bin noch ein Schüler. Um ein Dorf zu zerstören, reicht mein Wissen bei weitem nicht aus. Außerdem bin ich im Moment eure schnellste Chance auf einen Heiler, der sich auf Magie und Alchemie versteht!“
Kjapo grinste hämisch und schaute überlegen auf mich herab. „Ach ja? Vor einigen Stunden ham wa einen Trupp entsandt, der aus'm Nachbardorf 'nen Heiler erbitten sollte. Se dürften bald wieder hier eintreffen, denn...“ Smungyh unterbrach ihn „Kjapo... der Trupp wurde ausgelöscht. Dieser Mann hier hatte den Ring meines Bruders bei sich“ „Wa? Des waren zwanzig starke Männer die Schwert und Bogen beherrschten, als wäre 's ihr seit ihrer Geburt bestimmtes Handwerk. Außerdem war doch auch dein Bruder dabei, der beste Schwertkämpfer der Gegend. Wer oder was sollte se besiegen können?“ Smungyh erwiderte: „Gegen eine Horde wilder Orks kommen selbst fünfzig Leute kaum an. Dieser Mann hier, sein Name ist Crinvo, hat die Orks gesehen und einige erschlagen, während sie geschlafen haben. Darum auch das Blut an seiner Kleidung“ Die Augen Kjapo's weiteten sich und von der vorherigen Härte war nicht das Geringste mehr vorhanden. „Der gesamte Trupp... einfach abgeschlachtet. Die restlichen Krieger hier sin nich genug und die Meisten krank. Wenn jetz de Orks angreifen würden, könnte det Dorf dem Erdboden gleich gemacht werden!“ Nach kurzem nachdenken wandte er sich an mich: „Auch wenn ich euch nicht vertraue, ihr seid momentan de größte Chance für uns zu überleben. Ihr dürft so lange hier bleiben, bis unsre anderen Kämpfer wieder gesund sind oder die Orks besiegt sind“
Seine Worte erleichterten mich, da ich schon sehr viel mit Krankheiten zu tun hatte, besonders mit tödlichen Seuchen. Eine Kunst der Nekromantie ist es, eine magische Seuche zu legen, bei der jeder, der stirbt, einige Tage nach seinem Tod wieder aufersteht. Und jeder, der mit einem solchen Untoten in Kontakt kommt, wird ebenfalls infiziert, es sei denn, er hat die Seuche selbst gelegt oder kennt die Gegenzauber. Und da es keine Orks in der Nähe gab, würde ich so lange bleiben dürfen, bis ich die Krankheit besiegt hätte. Und so willigte ich ein.
Schon kurz nachdem wir das Dorf betreten hatten, sah ich, dass es leidete. Die wenigen Menschen, denen wir begegneten, sahen schwach und entkräftet aus. Ihre Haut war bleich und auch die Augen waren trüb, als blickten sie schon in die andere Welt. „Wann genau habt ihr bemerkt, dass jemand Krank ist?“ raunte ich Smungyh zu. „Vor ungefähr fünf Wochen. Warum fragt ihr?“ „Weil die Menschen hier aussehen, als würden sie schon eher in der Welt der Toten wandeln“ „So wie jetzt sehen sie erst seit zwei Tagen aus. Darum haben wir gestern auch den Trupp entsandt, direkt nachdem sich genug gesunde Männer gefunden haben“ Ich dachte kurz nach. Bis jetzt kannte ich noch keine Krankheit, die erst nach fünf Wochen anfängt den Körper zu schwächen. Und auch die Symptome kannte ich nicht. „Wie steckt man sich an einem Kranken an?“ „Ich glaube, so wie auch bei einer Erkältung und den meisten Krankheiten. Solange man nicht aus dem selben Kelch trinkt oder mit einem Kranken im selben Bett schläft, ist man sicher. Also braucht ihr keine Angst zu haben“ „Ich machte mir Angst um euch. Wie es scheint sind die meisten, die noch nicht krank waren, mit auf die Reise zum Nachbardorf gegangen. Wie viele gibt es hier noch, die nicht erkrankt sind?“ „In diesem Dorf leben nicht viele Menschen, nicht einmal hundert denke ich. Nicht erkrankt sind auf jeden Fall ich, Kjapo und ungefähr fünf andere. Also um die sieben Leute“ „Sieben sind nicht gerade viel.Wieso hattet ihr eigentlich vor, einen Heiler aus einem Nachbardorf zu holen?“ „Vielleicht sind die Götter uns missgestimmt. Die Seuche forderte bis jetzt eine, die so krank ist, dass sie sich kaum bewegen kann. Dies ist unsre Heilerin. Sie war anscheinend die erste Infizierte. Und da sie schon sehr alt ist, macht ihr die Krankheit umso mehr zu schaffen. Würden sie sich bitte zuerst um sie kümmern? Sie könnte ihnen vielleicht helfen!“
Smungyh hatte seinen letzten Satz mit Nachdruck gesprochen, was mich dazu brachte nachzudenken. „Du hast recht. Es wäre am klügsten, die Ersterkrankte am Anfang untersuchen. Aber ich glaube, helfen kann sie mir nicht, selbst wenn sie gesund werden sollte. Bringt mich erst einmal zu ihr, damit ich sie untersuchen kann“ „Verstanden. Kjapo, geh du erstmal wieder zurück zum Tor. Ich bringe Crinvo zu unserer Heilerin“ Der Wachmann Kjapo war schon ein paar Meter weit weg, als Smungyh dies zu ihm sagte und winkte nur schnell um zu zeigen, dass er verstanden hatte. „Folgt mir einfach“, sagte Smungyh noch und ging los.
Nach einigen Minuten erreichten wir das Haus der Dorfärztin. „Hier ist euer erster Patient, die Medica des Dorfes“ „Darf ich noch kurz fragen, warum ihr sie nur als >Heilerin< ansprecht?“ „Weil sie keine anderen Namen trägt“, entgegnete Smungyh nur kurz. Doch bevor ich weiterfragen konnte hatte er schon die Tür aufgestoßen und war ins Haus getreten.
Das Haus war klein, eher eine Hütte. Die Wände waren aus aufgeschichteten Steinen, deren Zwischenräume mit Lehm verputzt waren, der Boden nur gestampfte Erde. Es gab nur einen kleinen Tisch, keinen Stuhl. Dafür aber an jeder Wand alte Holzregale voll mit Büchern, Kolben und getrockneten Kräutern. Auch von den Hölzernen Deckenbalken hingen die Pflanzen in großen Sträuchern zum trocknen herab. Doch unter all dem, in einer Ecke neben ein paar glühenden Holzscheiten lag unter einigen Decken eine kleine, zusammengekauerte Gestalt. Wir kamen näher und ich erkannte, dass es sich bei der Gestalt um eine alte, eine sehr alte, Frau handelte. Der Schweiß auf ihrer faltigen Stirn glänzte im matten Licht der Feuerstelle. Das Gesicht der Medica war ausgezehrt und eingefallen. Sie schien zu schlafen, doch hinter den geschlossenen Augenlidern konnte man deutlich die regen Bewegungen ihrer Augen sehen. Und nicht nur die Augen bewegten sich. Der gesamte Körper zuckte immer wieder und auch das Gesicht verzerrte sich immer wieder zu einer schmerzerfüllten Maske. Smungyh schluckte, sagte aber nichts. Ich fasste mit meiner Hand nach der Stirn der Frau und berührte sie. Augenblicklich durchdrang eine unnatürliche Kälte meinen gesamten Arm. Ich zog meine Hand schnell wieder zurück. Nun bestand für mich kein Zweifel mehr. Die Seuche war magischer Natur.
„Was ist?“ fragte Smungyh, der meine Reaktion beobachtet hatte. „Bitte... berühre kurz ihre Stirn und sag mir, was du fühlst“. Er tat wie ihm geheißen, legte die Hand auf ihre Stirn. „Sie ist ja kalt wie Stein!“
Im Gegensatz zu mir schien er nicht von der Kälte durchflutet zu werden. „Spürst du sonst nichts?“ „Nein, Ihr etwa?“ Ich überlegte. Entweder reagierte die Seuche nur auf Magiebegabte oder auf Leute, die noch nicht infiziert waren. Nach kurzer Zeit antwortete ich:„Als ich sie berührte fühlte es sich so an, als würde ein eiskalter Blitz durch meinen Arm zucken. Das ist auf jeden Fall ein Zeichen von Magie“
„Ich habe nichts dergleichen gespürt. Wenn die Krankheit magischer Weise ist, wie gedenkt ihr, sie zu behandeln?“ „Die Magie ist eine wilde Kraft, die alles durchströmt. Die beschworene Magie jedoch besteht aus einer Art Netz. Wenn man es schafft, dieses zu durchschauen und zu zerstören, kann man jede Magie bannen. Allerdings ist bei einigen Sprüchen dieses Netz so verworren, dass es beinahe niemand brechen kann. Ich werde als erstes versuchen, die Magie zu durchschauen“ Ich setzte mich neben die Alte und schließe die Augen. Ich tastete nach der Magie in der Umgebung, spürte, wie sie mich erfüllte, wie die endlosen Wirbel tobten und schäumten.
Meine magischen Sinne erspürten die verdorbene Magie, die über dem gesamten Dorf lag. Vorsichtig ließ ich meinen Geist in die ätherische Ebene eintauchen, die Dimension der Seelen und der Magie. Schnell spürte man auch hier die Unheilvolle Präsenz der dunklen Magie. Der Magie eines Nekromanten!
Ich näherte mich der Toten Magie des Nekromantenzaubers. Die Magie war nicht allzu kompliziert verwoben, weshalb ich sie innerhalb weniger Sekunden durchschaut hatte. Doch irgendwas kam mir daran falsch vor. Eigentlich hätte dieser Spruch die Dorfbewohner schnell infizieren und töten sollen. Stattdessen verbreitete sich die Magie träge, war nahezu unbeweglich. Die kontrollierte Magie in meinem inneren floss in das dunkle Netz und fing an, es zu zerstören, hielt jedoch aus Vorsicht mich zu infizieren weit zurück.
Plötzlich reagierte die verseuchte Magie. Sie wurde aktiv, breitete sich aus und begann, auch meine Magie zu verseuchen. Doch wie ich vorher schon herausfand, war die Magie nicht sehr Komplex. Selbst die kontrollierte, doch nicht geordnete Magie in mir war komplexer als die Seuche. Alle Versuche der dunklen Magie, mich zu vernichten, scheiterten. Da ich immer noch mit der anderen Magie verbunden war, schien es ein leichtes sie trotz der unerwarteten Reaktion zu neutralisieren.
Ich komprimiere meine Energie und schleudere sie in das dunkle Netz. Alles, was meine Magie berührte zerfiel zu neutraler, wilder Energie, die ich sofort an meine eigene Magie band.
Da ich nicht nur in der Kunst der Nekromantie unterrichtet worden war kannte ich auch >normale< Magie. Ansonsten würde man mich in jedem Kampf sehr schnell als Nekromanten identifizieren. Ansonsten würde von mir gebannte Magie absterben und zu Nekromanten-Energie werden.
Die komprimierte Magie bahnte sich ihren Weg in das Zentrum der Seuche. Kurz bevor sie es zerstörte spürte ich etwas. Die Präsenz meines Meisters Sertros! Ich wollte meine Bannmagie zurückrufen, doch es war zu spät. Die Magie der Seuche war zwar schwach, doch in ihrem Mittelpunkt war eine Falle. Und ich war geradewegs darauf zugerannt.
Meine Magie berührte das Zentrum, welches sofort barst. Aus dem Zentrum quoll ein Oni, ein Dämon, der normalerweise selten ätherischen Dimension und fast nie in der Welt der lebenden gesehen wird, obwohl er zwischen den Dimensionen wandeln kann, wie er beliebt.
Er hatte blutrote Haut und, obwohl er gebückt stand, war er vier mal so groß wie ein Mensch. Seine Arme schienen, als könnten sie wegen der Muskeln zerreißen. Auch über den gesamten Brustbereich zogen sich Muskelstränge und Sehnen. Aus dem Rücken stachen Flügel, welche den Dämonen noch um einige Meter überragten. Im Gegensatz zu dem Rest des Körpers schienen die Flügel nur aus Knochen und Haut zu bestehen, doch dort, wo sie aus dem Rücken traten waren wieder Muskelberge. Doch der Kopf war am schrecklichsten. Die Augen sahen aus aus würden sie brennen, doch irgendwie strahlten sie Mordlust und Intelligenz aus. Mit seinem Maul könnte er einen Menschen fast komplett verschlingen und mit seinen Fängen, welche lang wie Dolche waren, könnte er Bäume durchbeißen. Aus der Stirn traten zwei gebogene Hörner, weiß wie Schnee.
Ein Dämon der Hölle.
Er bemerkt die Kugel reiner Energie welche sein Gefängnis zerstört hat. Mit einem einzigen ohrenbetäubenden Brüllen löscht er die Energie zu nichts aus. Ich versuche mich unbemerkt aus dem Ätherischen Raum zu bewegen, doch der Dämon sieht mich. Nun richtet er sich zu seiner vollen Größe auf und brüllt seinen Hass auf alles Lebende hinaus. Ich dankte mir selbst für meine Vorsicht, Abstand von der verseuchten Magie zu halten. Durch die Entfernung hatte ich genug Zeit, um noch aus der Magischen Dimension zu entkommen, bevor der Dämon mich erreichte.
Mein Geist floss wieder in meinen Körper. Da ich einen Großteil meiner inneren magischen Energie durch den Oni verloren habe, war ich schwach. Ich lag mit geschlossenen Augen auf dem Boden der Hütte der Heilerin. Unter Anstrengungen richtete ich mich auf und öffnete die Augen. Ich wünschte, ich hätte dies nicht getan. Vor mir lag Smungyh. Er sah aus wie die Heilerin, schweißnass, blass und irgendwie schon tot. Ich sah mich nach der Heilerin um. Sie lag noch dort, wo sie vorher auch lag.
Ich ging zu ihr und fühlte nach ihrem Puls. Diesmal spürte ich die magische Reaktion nicht, aber den Puls auch nicht. Sie war tot.
Bei Smungyh prüfte ich auch den Puls. Leider mit dem selben Ergebnis. Auch er war tot.
Ich ging nach draußen. Die wenigen Menschen die vorhin noch auf den Straßen oder in ihren Hauseingängen waren lagen alle tot am Boden. Anscheinend hatte meine Attacke auf den Magischen Kern der Seuche erst die wahre Natur der Seuche entfaltet.
Bis auf mich, der ich den magischen Angriff der Krankheit auf mich abgewehrt habe, hat keiner überlebt. Selbst Smungyh, welcher vor ein paar Minuten noch nicht einmal infiziert war, ist jetzt tot. Plötzlich keimte ein Funken Hoffnung in mir auf. Ich rannte zu dem Tor, durch das ich in das Dorf gekommen bin. Kjapo war weg.
Meine Füße trugen mich noch weiter aus dem Dorf. Ich musste nicht mehr lange laufen, da sah ich Kjapo an einem Baum lehnend sitzen. Als ich näher kam sah ich, dass es auch um ihn schon schlecht stand. Als er mich kommen sah rief er: „Wusste ich es doch. Du wolltest uns nur alle töten! Ich werde..“ er spuckte Blut und kam nicht weiter. „Ich wollte euch nicht töten! Die Seuche war magischer Natur. War in der Zeit, in der die Seuche ausbrach irgend ein Magier hier?“ Meine Frage schien ihn zu verwirren. „Hier kommt selten jemand her, und in den letzten zehn Wochen waren nur du und ein alter Mann hier. Und der Alte hat uns immerhin noch als Entschädigung für das Chaos in der Kneipe so ne komische leuchtende Kugel gegeben. Er meinte, wir sollen gut darauf aufpassen, weil se wertvoll is. Aber der Wirt hat se irgendwann nach der Heilerin geschmissen, als se ma kein Essen bezahlen konnte. Der wa wohl ziemlich wütend!“ Ein Lachkrampf, bei dem er noch einmal Blut spuckte, schüttelte Kjapo noch und dann war auch er tot.
Ich dachte laut nach. „Einen Zauber in eine Kugel einsperren, dazu noch einen so mächtigen mit einem Oni-Dämonen. Es gibt nicht viele, die...“ Jetzt war alles klar. Es gab nur noch sehr wenige Nekromanten. Und die, die es gab waren fast alle erbärmlich schlecht. Aber allein schon die Kunst, Magie mit Materiellen Dingen zu verschließen ist die Kunst eines Meisters. Und der Einzige, der mir dafür mächtig genug erscheint ist mein Meister Sertros.
Ich war meinem Ziel, meinen Meister zu finden, wieder ein Stücken näher gekommen. Das war die erste >heiße< Spur seit Monaten. Sertros war nun Zum greifen nahe. Ich schaute nach vorne und dachte: „Wenn ich das hier überlebe!“
Vor mir stand der Dämon. Er war mir aus der ätherischen Ebene gefolgt.
Kampfbereit zog ich meine Klinge und hielt sie knapp vor mein Gesicht. Dieses Schwert war die einzigartige Mischung aus dem legendären Zwergenstahl, welcher in den tiefsten Stollen abgebaut wurde und der unvergleichlichen Schmiedekunst der Elfen. Sie war perfekt ausbalanciert, konnte gut mit einer Hand sowie mit beiden Händen geführt werden. An der Spitze war sie etwas stabiler und schwerer, wodurch ihren Schlägen eine ähnliche Kraft wie Axthieben verliehen wurde.
Nie wurde ein Dämon von einem Wesen allein bezwungen, erst recht nicht mit einem Schwert. Doch meine magischen Reserven waren erschöpft, vielleicht noch genug für einen starken Zauber. Meine einzige Möglichkeit war also der Schwertkampf.
Würde ich jedoch verlieren, wäre das Wissen über die Nekromantie von Jahrtausenden gefährdet, und meine unheilige Klinge, Seelenschnitter, welche dem ersten Nekromanten gehörte und mit jedem erschlagenen Feind stärker wird, wäre auf ewig verloren.
Mein Tod wäre das Ende der verderbten Kraft der Nekromantie!


Das wärs dann erstma^^

Ne halbe stunde xD?
Hab auch etwas länger dran gesessen ^_^"
Aber sie ist ja noch nich fertig.
Eigentlich wollt ich in den Ferien weiterschreiben, aber da sind mit Lan-Partys von 5-6 Tagen Dauer zwischengekommen^^